3 Tipps bei Schreibblockade

Du hast den PC gestartet und willst an deinem Text arbeiten, stattdessen starrst du nur auf den Monitor. Gedanken schwirren in deinem Kopf herum und du würdest sie gerne ordnen und niederschreiben, aber es geht einfach nicht. Vielleicht fühlt es sich sogar so an, als würde ein Buchstabensalat in deinem Kopf sein. Konzentrieren kannst du dich jedenfalls nicht. Kommt dir die Situation bekannt vor? 

Meine Lieblingstipps bei Schreibblockade

Oft redet man in einem solchen Fall von einer Schreibblockade. Anfangs wollte ich mich immer zwingen weiterzuschreiben und habe es mir nicht erlaubt, etwas anderes zu machen. Mittlerweile weiß ich, dass es einige Dinge gibt, die mir helfen, meine Schreibblockade zu überwinden. Und nein, es handelt sich dabei definitiv nicht um stures Anstarren meines Monitors. Im Folgenden findest du meine drei liebsten Tipps bei Schreibblockade, die ganz unabhängig von der Textgattung sind, die du schreibst.

1. Struktur

Ganz egal, welche Art von Text du schreibst, es gibt ein Muster dazu, eine vorgegebene Struktur. Manchmal hilft es, sich dieser bewusst zu werden. Oftmals konzentrieren wir uns nur auf das Inhaltliche und vergessen, dass es bei einem Text nicht nur auf das ankommt, was wir sagen wollen, sondern auch wie wir es sagen – also unser Inhalt in eine gewisse Form, beziehungsweise Struktur gebracht werden muss. Denn manchmal weiß ich zwar, was ich sagen möchte, aber nicht so richtig, wohin diese Worte in meinen Text passen. Der erste Schritt ist nun zu schauen, welcher Gattung der Text angehört: Schreibe ich einen Roman anhand der 3-Akt-Struktur wie es beispielsweise Syd Field macht oder schreibe ich eine wissenschaftliche Abhandlung und habe vielleicht sogar feste Vorgaben meines Dozenten in der Hausarbeit zu erfüllen? Ganz egal, was auf dich zutrifft, nehme dir nun einen Zettel und einen Stift und schreibe die einzelnen Elemente deines Textes auf. In der Regel besteht jeder Text aus einem Anfang, einem Mittelteil und einem Ende. Das ist natürlich zu simpel, ich möchte auch nicht zu ausschweifend werden, aber hier ein paar grobe Orientierungspunkte:

Bei wissenschaftlichen Arbeiten gibt es im Grunde immer eine grobe Dreiteilung: Einleitung, Hauptteil und Fazit. Die Einleitung beinhaltet eine Zusammenfassung des Inhalts, einen Abriss über die verwendeten Quellen und die Methode. Im Hauptteil wiegst du Pro und Contra deiner These ab oder du schreibst einen Vergleich oder anderes. Im Fazit fasst du dein Ergebnis zusammen und verdeutlichst nochmals, was der Kern deiner Arbeit ist. Bei Romanen ist das ganze etwas komplexer, aber im Grunde bestehen diese auch aus Einleitung, Hauptteil und Auflösung/Cliffhanger. Zwischen diesen Teilen gibt es in der Regel Wendepunkte, die die Situation für die Hauptfigur meistens erschweren. Auch wenn du vielleicht kein/e Freund:in des Plottens bist, kann es helfen, dir der Struktur deines Textes bewusst zu sein und die wichtigsten Eckpunkte anhand der entsprechenden Gliederung aufzuschreiben.

2. Ortswechsel

Manchmal geht es mir wie in dem Sprichwort: Mir fällt die Decke auf den Kopf. Ehrlich: Ich liebe mein Homeoffice, die Ruhe und dass ich ganz gemütlich an meinem Projekt arbeiten kann. Zuhause interessiert es niemanden, ob ich nun in Jogginghose oder Jeans am PC sitze, Wärmflasche und Kaffeemaschine sind auch jederzeit verfügbar. Aber manchmal wird meine Wohlfühloase erdrückend.

Früher bin ich dann oft in ein Café gegangen, was ich mittlerweile auch teilweise wieder mache und schreibe, plane oder plotte dort. Das Treiben der anderen Menschen um mich herum bewirkt, dass ich mich lebendiger und inspirierter fühle. An anderen Tagen reicht es aber schon, wenn ich mir mein Laptop schnappe und es mir auf der Couch oder meinem Lieblingssessel bequem mache. Eine weitere Möglichkeit ist, rauszugehen. Entweder setzt du dich mit deinem Laptop nach draußen oder du lässt die Arbeit ganz Zuhause, während du einen Spaziergang machst.

Vielleicht bekommst du ein schlechtes Gewissen, wenn du nicht an deinem Schreibtisch arbeitest, denn ein Ortwechsel kann dazu führen, dass es sich nicht nach Arbeit anfühlt. Natürlich ist Arbeit nicht immer einfach, aber wir sind auch keine Maschinen. Ganz im Gegenteil im Jahr 2022 sollte es der Standard sein, dass wir uns bei unserer Arbeit wohl fühlen und ein schöner Nebeneffekt ist, dass wir dann auch produktiver sind. Wenn wir uns wohl fühlen, dann können wir kreativ sein und das Leben genießen. Also weg vom gewohnten Schreibtisch und raus – ganz ohne schlechtes Gewissen.

3. Reden

Habe ich schon erwähnt, dass ich mein Homeoffice liebe? Es ist schön eingerichtet und die Kaffeemaschine ist nur wenige Schritte entfernt. Und diese Ruhe – wundervoll. Aber nicht immer ist die Stille angenehm oder von Vorteil. Manchmal habe ich das Bedürfnis nach Gesellschaft, einfach so zusammen einen Kaffee trinken. Wenn ich mit meinem Text nicht weiterkomme, dann wünsche ich mir jemandem, mit dem ich über mein Projekt reden kann. Reden hilft. Meine eigenen Gedanken kann ich besser ordnen und werden mir klarer, wenn ich sie jemanden erzähle. Aber für mich viel interessanter ist die neue Perspektive, die ich durch mein gegenüber bekomme. Einerseits kann dein Gegenüber dir sagen, ob deine Geschichte schlüssig und verständlich erscheint, andererseits kannst du so auch neue Ideen bekommen, die deinen Text bereichern. Also schnappt euch euer Telefon, Headset oder trefft euch in eurem Lieblingscafé. Vielleicht hast du sogar einen Schreibbuddy, mit dem du dich regelmäßig zum Schreiben triffst. Dann wäre mein Tipp, dass ihr neben euren Schreibphasen auch Redephasen einplant.

Fazit

Diese 3 Tipps sind für mich sehr universell und unabhängig von der Textgattung. Früher als ich noch Hausarbeiten geschrieben habe, dachte ich immer, ich müsse diese einsam in der Bibliothek schreiben. Warum ich mir das in den Kopf gesetzt hatte? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, aber es hat mich einiges an Überwindung gekostet, mir zu erlauben, an einem anderen zu Ort schreiben oder mich auf einen Kaffee mit meinen Kommilitonen zu treffen. Ich hoffe daher, dass ich dich ein bisschen motivieren konnte, mal etwas Neues auszuprobieren. Viel Erfolg beim Schreiben!

2 Kommentare zu „3 Tipps bei Schreibblockade“

  1. Klingt nach wirklich guten, schlüssigen Punkten! Vorallem über den ersten Punkt habe ich mir noch nicht so Gedanken gemacht :> Danke für die Tipps!

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